Aktuelles
12.10.2016
Fachtagung „Kindheit ist keine Krankheit“
Die von der Evangelischen Stiftung veranstaltete Fachtagung mit dem Düsseldorfer Kinderarzt Dr. Michael Hauch stieß auf große Resonanz. 70 Teilnehmer hörten dem Autor des Buches „Kindheit ist keine Krankheit – Ein Kinderarzt empört sich“ gespannt zu. Entwicklungsverzögert‹, ›hyperaktiv‹, ›sprachgestört‹: Kinder werden heute schnell als ›auffällig‹ bezeichnet und in Therapie überwiesen. In seinem Vortrag mit anschließender Diskussion warnt er vor der Lösung pädagogischer Probleme mit dem Rezeptblock.
Aus langjähriger Praxis-Erfahrung berichtete er: Therapien und Medikamente sind in den meisten Fällen überflüssig, sie können sogar nachhaltig schaden. Dagegen möchte er die Eltern ermutigen, ihren Kindern zu vertrauen und ihnen die Chance zu geben, sich nach ihrem eigenen Entwicklungsplan entfalten zu dürfen.
Am Nachmittag standen verschiedene Workshops für die Teilnehmer zur Auswahl. Alle standen im Fokus die Stärken und die Ressourcen der Kinder und Jugendliche in den Vordergrund zu stellen. Ein Workshop zielte auf die Ressourcendiagnostik ab, hier wurden Methoden besprochen und ausprobiert um Ressourcen mit den jungen Menschen zu entdecken und zu bestärken. In einem weiteren Workshop wurde die Erziehungsberatungsmethode „Marte Meo“ beleuchtet, hier werden Veränderungen nicht nur durch Worte, sondern auch durch Bilder (Video) angeregt. Der Workshop „Wer ist eigentlich Irre?“ nahm auf das Buch des Psychiaters von Manfred Lütz bezug und beleuchtete unsere Sicht auf die Gruppe der Menschen in unserer Gesellschaft, die vorrübergehend psychisch krank sind. Im vierten Workshop wurde das Modell einer resilienten Entwicklung anhand dem „Circle of Courage“ praxisnah bearbeitet. Der Workshop beschäftigte sich mit den vier Kernbereichen die mit positiven Veränderungen im Verhalten von Kindern und Jugendlichen korrelieren.
Die Fachtagung ist allgemein auf sehr gute Rückmeldungen und rege Diskussionen gestoßen. Die Evangelische Stiftung dankt den verschiedenen Referenten für die tollen Vorträge und Workshops.
Referenten:
Ressourcendiagnostik: Herr Michael Lüttecke & Stefano Perrone (Ev. Stiftung Loher Nocken)
Marte Meo: Frau Sarah Kojda & Frau Alina Kühn (Ev. Stiftung Loher Nocken)
Wer ist eigentlich Irre?: Herr Horst Jugl (Rummelsberger Diakonie)
Circle of Courage: Herr Dr. Thomas Trapper (Ev. Stiftung Loher Nocken)
17.09.2016
Familientag der Evangelischen Stiftung Loher Nocken am 17.09.2016
Jede Menge Attraktionen und Aktionen gab es zum Ennepetaler Familientag der Evangelischen Stiftung Loher Nocken. Der Geschäftsführer der Einrichtung Dr. Thomas Trapper, der das Fest mit der Schirmherrin, Bürgermeisterin Imke Heymann, eröffnete, freute sich, zahlreiche Besucher schon am Vormittag begrüßen zu können.
Was am Familientag alles geboten wurde, war beeindruckend. Für Groß und Klein war etwas dabei und so war Kurzweil angesagt. Ein schönes Fest, das die Stiftung aufgezogen hatte, hier sei Nesrin Goy als Haupt-Organisatorin genannt, die weitere Engagierte an ihrer Seite hatte. Dr. Trapper bedankte sich u.a. auch für die Unterstützung des Shanty Chores Voerde, der in Windeseile Bratwürstchen und Steaks ausgab.
Abwechslungsreiche Attraktionen standen zum kostenlosen ausprobieren und mitmachen bereit. Für abenteuerlustige lockte der stiftungseigene Hochseilgarten. Ebenso standen weitere Aktivitäten zur Verfügung wie das Bungee-trampolin, die große Hüpfburg, Jonglage-Workshops oder Enten-Angeln. Sehr beliebt für die Kleineren war das Kinderschminken, die bunten Ballontiere, Spielestationen oder der Sinnesparcours.
Das Fußballturnier war am Vormittag ein großes Highlight und brachte viel Spaß. Sechs Mannschaften á fünf Spieler im Alter von sieben bis 18 Jahren traten an. Der Siegermannschaft überreichte Imke Heymann jeweils eine Medaille, alle andren erhielten eine „süße“ Anerkennung. Verantwortlicher des Fußballturniers was Michael Menken, der sich über den Spieleinsatz aller freute.
29.08.2016
Wege zu einer positiven Kultur
Larry Brendtro präsentierte „Positive Peer Culture“ in Ennepetal
„In allen Jugendlichen steckt Großartiges!“ Diese These des Psychologen und Erziehungswissenschaftlers Larry Brendtro klingt gewagt. Gibt es doch viele junge Menschen, die eher durch negative Dinge auffallen: sei es durch Motivationslosigkeit, schlechte Schulnoten oder unsoziales Verhalten. Der US-Amerikaner Brendtro ist aber überzeugt: selbst im schwierigsten Jugendlichen schlummert ein verborgenes Talent, das es zu entdecken gilt. Das Konzept der „Positive Peer Culture“ (PPC), das Brendtro bei einer Fachtagung in der Evangelischen Stiftung Loher Nocken am 29.08.2016 vorstellte, trägt dazu bei, dass die Stärken von jungen Menschen deutlich werden. 60 Teilnehmer konnten Prof. Dr. Larry Brendtro erleben und sich von ihm begeistern lassen.
Bei PPC steht die Arbeit mit einer Gruppe gleichaltriger Jugendlicher („Peers“) im Mittelpunkt, da Gleichaltrige ihre Altersgenossen oft mehr beeinflussen können als Eltern oder Pädagogen. Ziel des Konzeptes ist es, die Kinder und Jugendlichen zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung zu motivieren und eine Kultur des rücksichtsvollen Miteinanders zu entwickeln. Brendtro formuliert es so: „Sich Kümmern muss in Mode kommen.“
Brendtro betonte auch, wie wichtig positive Vorbilder für die Kinder und Jugendlichen sind: „Wenn wir Erwachsenen nicht respektvoll und fürsorglich miteinander umgehen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Jugendlichen sich genauso verhalten.“ Anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele aus seiner langjährigen beruflichen Praxis und mit viel Humor faszinierte Brendtro sein Publikum.
An der intensiven Fachtagung gelang es, die Grundlagen der „Positive Peer Culture“ zu vermitteln. Die Fragen der Teilnehmer wurden von Brendtro immer wieder genutzt, um praxisorientierte Lösungen aus dem Konzept heraus zu verdeutlichen. Die Idee des positiven pädagogischen Klimas, das gerade schwierige Kinder und Jugendliche nachhaltig fördert, wurde am Fachtag sehr deutlich. Der Geschäftsführer der Ev. Stiftung Loher Nocken Dr. Thomas Trapper dankte Larry Brendtro für seinen inspirierenden und engagierten Vortrag, der den jungen Menschen mit seinen Bedürfnissen und Entwicklungsmöglichkeiten in den zentralen Fokus nimmt. Die Evangelische Stiftung Loher Nocken arbeitet seit mehreren Jahren am Aufbau einer positiven Jugendkultur und stellt die Rahmenbedingungen dazu zur Verfügung, dass sich eine „Positive Peer Culture“ zunehmend stärker ausbildet.
Larry Brendtro begeisterte sein Publikum durch seinen anschaulichen und humorvollen Vortrag. Unterstützt wurde er von seiner Ehefrau Janna und der Dolmetscherin Frau Beate Kreisle. Die Übersetzerin betreibt selbst eine Einrichtung der Jugendhilfe am Bodensee, in der sie den Ansatz PPC schon seit mehr als 17 Jahren verwirklicht.
Bild: von links nach rechts: Beate Kreisle (Übersetzung), Larry Brendtro (Referent), Janna Brendtro (Ehefrau), Dr. Thomas Trapper (Geschäftsführer)
15.08.2016
Besuch der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) mit Landtagsabgeordnetem Herrn Bernhard Tenhumberg MdL und Bundestagsabgeordneter Frau Cemile Giousouf MdB
Station machte die Sommertour der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft organisiert von Martin Spittler, Geschäftsführer des CDU-Kreisverbands Ennepe-Ruhr mit Herrn Bernhard Tenhumberg MdL und dem Kreisvorsitzenden Herrn Christian Brandt am 11.08.2016 in der Evangelischen Stiftung Loher Nocken. Als besonderer Gast nahm auch die Bundestagsabgeordnete Frau Cemile Giousouf MdB teil.
Der Einrichtungsleiter Herr Dr. Thomas Trapper begrüßte alle Gäste recht herzlich in der Evangelischen Stiftung Loher Nocken. Begrüßen konnten auch Herr Arnulf Arentz und Frau Cornelia Jähnke vom Vorstand der Evangelischen Stiftung Loher Nocken und die Bereichsleitung Frau Claudia Lietz. Unterstützt durch die Bewohnerin Sarah Schillings stellte Herr Trapper gemeinsam die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Ennepetal vor. Frau Schillings schilderte dabei sehr lebendig ihren Weg als Bewohnerin der Einrichtung. Seit mehr als sieben Jahren nennt sie die Einrichtung nun ihr zu Hause und durchlief hier mehrere Wohngruppen. Die nun 19 jährige Mutter einer dreijährigen Tochter schilderte auch anschaulich ihren Weg im Mutter-Kind Bereich.
Frau Giousouf sprach ihren großen Respekt gegenüber der Bewohnerin und der Einrichtung aus. Gemeinsam wurde die Kindernotaufnahme „Fuchsbau" und das Mutter-Kind Haus besichtigt. Die Kindernotaufnahme wurde unter dem Gesichtspunkt der steigenden Bedeutung professioneller Hilfe für Kinder in Krisen beleuchtet. Miteinander wurde über geeignete Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern, besonders von Eltern mit geistiger Behinderung diskutiert. Hier wurde der wachsende Bedarf an Mutter-Kind Einrichtungen und die Besonderheiten dieser spezifischen Hilfeform veranschaulicht. Beim Thema Inklusion für Mütter mit Behinderung wurde der Blick auf institutionelle Hürden im Spannungsfeld der Hilfen zur Erziehung, der Förderung der Erziehung in der Familie und der Eingliederungshilfe gerichtet.
Wir bedanken uns herzlich für den Zwischenstopp der Sommertour in der Evangelischen Stiftung Loher Nocken und die interessanten Gespräche und Diskussionen miteinander.
04.07.2016
Die Evangelische Stiftung Loher Nocken eröffnet eine Villa für Mädchen in Ennepetal
Mit einem gelungenen Einweihungsfest wurde die neue Villa für Mädchen eröffnet. Der Geschäftsführer der Evangelischen Stiftung Loher Nocken Dr. Thomas Trapper konnte zusammen mit der Gruppensprecherin Sarah zum Eröffnungsfest begrüßen. Von Nachbarn bis zu Fachkollegen aus Jugendhilfe und den Schulen, aber auch die Eltern nahmen die Einladung gerne an. Einen großen Dank richteten beide an die vielen verschiedenen Helfer, die einen großen Beitrag zur Realisierung der Villa für Mädchen geleistet haben. Sarah gab anschließend anschauliche Einblicke in die Idee der Villa und stellte die Wichtigkeit der Gemeinschaft in den Vordergrund, dies möchten sie auch mit den Nachbarn pflegen.
Einen geistlichen Impuls gaben anschließend Pfarrer Andreas Schulte und Superintendent i.R. Manfred Berger. Herr Schulte wies als Nachbar auf das wichtige Gefühl hin zu Hause zu sein und wünschte dies den Mädchen. Eine gute Zukunft kann nur miteinander gestaltet werden, so Herr Schulte weiter. Gott hilft dabei Zukunft zu gestalten.
In ihrem Grußwort wies Frau Imke Heymann, Bürgermeisterin von Ennepetal, auf die viel genannte Forderung der Politik hin, kein Kind zurückzulassen. Dieser Auftrag werde bei der Evangelischen Stiftung Loher Nocken sehr ernst genommen. Sie dankte allen Beteiligten und Unterstützern, die dazu beigetragen haben, dass hier in Ennepetal eine neue Heimat für junge Mädchen entstanden ist.
Die Führungen durch die schöne Villa wurden gut genutzt. Ein Würstchenstand und Kaffee und Kuchen rundeten den Nachmittag ab.
Von links nach rechts: Pfarrer Andreas Schulte (Altenvoerde) , Sarah (Gruppensprecherin), Herr Dr. Thomas Trapper (Geschäftsführer), Frau Imke Heymann (Bürgermeisterin), Frau Linda Kritzler (Gruppenleiterin), Herr Superintendent Manfred Berger (Vorstandsvorsitzender)
Im November 2015 konnte die Jugendstilvilla in der Hochstraße 1 für die Evangelische Stiftung Loher Nocken erworben werden. Das Gebäude wurde anschließend gründlich umgebaut und saniert, um es auf die Bedürfnisse einer Wohngruppe für Mädchen abzustimmen. Nach Monaten der Sanierung und Renovierung durch die interne Haustechnik, Fachfirmen und engagierte Jugendliche erstrahlen die Räumlichkeiten in neuem Glanz. Das schöne Ambiente wurde gezielt erhalten und mit der Neugestaltung in den Vordergrund gerückt. Nach dem Motto „Beauty is a silent teacher" soll der Lebensraum in der Mädchenvilla den Bewohnerinnen, die in ihren jungen Jahren schon eine Fülle bitterer Erfahrungen verarbeiten müssen, Wertschätzung, Wohlbehagen und Heimat auf Zeit vermitteln.