Historisches
Historisches über die Stiftung Loher Nocken
Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe - seit 1861 in Ennepetal
Mit der Gründung des "Waisen- und Erziehungshauses" in Voerde durch Pastor Karl Ludwig Berthold Diestelkamp (geb. 2. Februar 1833) beginnt am 23. Juli 1861 die Tradition von Erziehung und Unterricht am Loher Nocken. Waisenkinder und schwer erziehbare Kinder, die bei Pflegefamilien nur unzureichend betreut und versorgt wurden, bekamen hier Hilfe in Form von Unterkunft, Kleidung und Nahrung.
Von Beginn an war das Erziehungshaus mit dem Betrieb einer Eisenschmiede und Landwirtschaft verbunden, einerseits aus materiellen Erwägungen, um die Einkünfte der Anstalt zu vermehren, andererseits um die Kinder zur Arbeit anzuleiten.
Unter der Leitung von Gustav Multhaupt (1876 - 1912) wird um 1900 aus dem Waisenhaus ein „Erziehungsheim für schwererziehbare und gemeinschaftsgestörte Kinder“.
Von 1912 bis 1938 wirkte Ernst Schröder als Hausvater. Er gründete auch den Voerder Obst- und Gemüsebauverein.
Mit Dr. Walter Lent (1938 - 1951), einem Bethler Diakon und promovierten Landwirt, erlosch die Tradition, dass der Hausvater zugleich auch Lehrer der Heimschule sein musste, völlig. Die nachfolgenden Diakone, die die Leitung übernahmen, kamen von Bethel und später vom Stephansstift in Hannover.
Ab 1950 erlebte die Einrichtung ihre erste größere Ausdehnung und Bautätigkeit:
- 1950 Der erste Teil der Schule und eine neue Scheune entstehen.
- 1950 Ein Taubenstall und eine Garage werden gebaut.
- 1951 Das Wichernhaus (für 4 Kindergruppen) wird erbaut.
- 1964 Die Schule wird erweitert.
- 1966 Ein Mitarbeiterwohnhaus (Diestelkampstr. 4) ist fertig.
- 1970 Das Geschwister-Altenloh-Haus wird bis 1971 gebaut.
- 1972 Fertigstellung des Francke- und des Pestalozzi-Hauses.
- 1973 Das Gemeinschaftszentrum (Festsaal und Mehrzweckhalle) entsteht.
- 1973 Der Sportplatz wird vergrößert und befestigt.
Sozialarbeiter Werner Hennig leitete die Einrichtung von 1963 bis 1985.
Postkarte aus dem Jahre 1963
Im Jahre 1986 leitete Pastor Rudolf Hilbert die Stiftung Loher Nocken.
Auf ihn folgte 1987 Friedrich-Rainer Biederbick, der die Stiftung bis ins Jahre 2002 leitete.
Biederbick wurde von Doris Gringel abgelöst, die bis 2012 als erste Leiterin der Evangelischen Stiftung Loher Nocken wirkte. Frau Gringel gestaltete die Stiftung Loher Nocken mit hohem persönlichem Einsatz von einem Heim zu einer modernen Jugendhilfeeinrichtung. Sie öffnete die Evangelische Stiftung für ambulante Hilfen und erkannte früh den Bedarf an Mutter-und-Kind-Hilfeangeboten. So wurde 2009 unter ihrer Leitung die erste Mutter-Kind-Gruppe im Geschwister-Altenloh-Haus eröffnet. Auf ihre Ideen und ihre Initiative gehen die Veranstaltungen des Ennepetaler Gesundheitstages und auch der Ennepetaler Familientag zurück. Dafür erhielt sie 2009 den Friedenspreis der Stadt Ennepetal.
Von 2012 bis 2022 war Dr. Thomas Trapper als Einrichtungsleiter tätig. Unter seiner Leitung wurde das Angebotsspektrum weiter ausgebaut, unter anderem wurde 2020 im Diestelkamphaus die Kindertageseinrichtung Loher-Nocken-Zwerge eröffnet und 2021 das neuerbaute, nach seiner Vorgängerin Doris Gringel benannte Mutter-Kind-Wohnhaus an der Lohernockenstraße 40 eröffnet.